Die häufigsten Krypto-Betrugsmaschen – wie man sie erkennt und vermeidet
Erfahre in diesem Blog, welche Krypto-Betrugsmaschen am häufigsten sind, wie du sie erkennst, vermeidest und was du tun kannst, wenn du betroffen bist. Wissen ist dein erster Schritt zu mehr Sicherheit.
Inhaltsverzeichnis:
Krypto-Betrug wird immer raffinierter – er entwickelt sich parallel zum Wachstum des Marktes und dem zunehmenden Interesse an digitalen Investments.
Betrüger nutzen unterschiedlichste Methoden – von psychologischer Manipulation und Social Engineering über künstliche Intelligenz bis hin zu gefälschten Online-Plattformen – um Unachtsamkeit, Vertrauen oder mangelndes Wissen von Nutzer:innen auszunutzen.
Da Krypto-Transaktionen in der Regel nicht rückgängig gemacht werden können, ist es besonders wichtig zu verstehen, wie solche Betrugsmaschen funktionieren und welche Taktiken dabei am häufigsten zum Einsatz kommen.
Im Folgenden stellen wir dir die 10 häufigsten Arten von Krypto-Betrug vor – und geben dir Tipps, wie du sie frühzeitig erkennst und vermeidest.
Die 10 häufigsten Krypto-Betrugsmaschen
1. Identitätsbetrug mit Hilfe von KI-Technologie
Betrüger nutzen heute Künstliche Intelligenz (KI), um gefälschte Videos und Stimmen (sogenannte Deepfakes) zu erstellen und sich dabei als Prominente, Influencer oder Mitarbeitende von Krypto-Unternehmen auszugeben. Ziel ist es, dich dazu zu bringen, Geld zu überweisen oder eine gefälschte Website zu besuchen.
Beispiel: Auf Social Media kursieren regelmäßig Videos, in denen Elon Musk angeblich ein Krypto-Giveaway bewirbt. In Wahrheit handelt es sich um KI-Manipulationen – der echte Musk hat damit nichts zu tun.
2. Romance-Scams und Investmentbetrug („Pig Butchering“)
Diese Masche beginnt oft harmlos – über Social Media, Dating-Apps oder Messenger. Der Betrüger baut eine emotionale Bindung auf und überzeugt das Opfer anschließend, in ein gefälschtes Krypto-Projekt zu investieren.
Solche Fälle führen häufig zu Verlusten in Millionenhöhe – vor allem bei Personen, die über einen längeren Zeitraum mit dem Betrüger kommuniziert haben.
3. Krypto-Shilling
Shilling ist eine weitverbreitete Manipulationsmethode, bei der ein bestimmter Token oder ein Projekt übertrieben beworben wird, um Investor:innen anzulocken – oft ohne echten Mehrwert oder Substanz.
Mehr darüber findest du in unserem Blogartikel zum Thema Krypto-Shilling.
4. Wallet-Draining durch bösartige Smart Contracts
Hierbei geht es um schadhafte Smart Contracts: Das Opfer verbindet seine Wallet unwissentlich mit einer gefälschten Website und erteilt dabei Berechtigungen. Die Betrüger leeren anschließend automatisch alle Token.
Warnung: Bestätige niemals eine Transaktion oder eine Verbindung, wenn du dir nicht zu 100 % sicher bist, dass es sich um eine vertrauenswürdige Plattform handelt.
5. Fake-Support und Phishing-Angriffe
Betrüger geben sich als Support bekannter Krypto-Plattformen aus. Sie kontaktieren Nutzer:innen per E-Mail, Pop-up oder Social Media mit Behauptungen wie: „Ihr Konto ist gesperrt“ oder „Handlungsbedarf erforderlich“. Ziel ist es, Zugang zur Wallet zu erlangen.
Besonders betroffen sind ältere Menschen und Einsteiger:innen in der Krypto-Welt.
6. Gefälschte Börsen und Exit-Scams
Manche Betrüger erstellen Websites, die echten Krypto-Börsen zum Verwechseln ähnlich sehen. Nutzer:innen überweisen Geld – doch nach kurzer Zeit verschwindet die Seite. Dies ist ein klassischer Exit-Scam, bei dem die Betreiber mit dem Kapital verschwinden.
7. Rug Pulls und Ponzi-Systeme
Bei diesen Betrugsmaschen starten Betrüger neue Tokens oder DeFi-Projekte und versprechen hohe Renditen. Sobald genug Geld eingesammelt ist, ziehen sie die Liquidität ab und verschwinden.
Ähnlich wie bei einem Ponzi-System werden ältere Investor:innen aus den Geldern neuer Anleger:innen ausgezahlt.
8. Betrug mit „Trading-Signalen“ und Investmentgruppen
Auf Plattformen wie Telegram tauchen immer wieder Gruppen auf, die angeblich „sichere Handelssignale“ verkaufen.
Nach der Zahlung erhält man wertlose Informationen – oder wird zu weiteren zweifelhaften Investitionen überredet.
Wer sich über echte Nutzererfahrungen und Diskussionen zu solchen Fällen informieren möchte, findet auf dem Subreddit r/CryptoCurrency hilfreiche Beiträge.
9. Betrug über Krypto-Geldautomaten
Scammer kontaktieren das Opfer und überzeugen es, eine angebliche „Strafe“, „Schulden“ oder eine „Verifizierung“ über einen Krypto-Geldautomaten zu zahlen. Das Opfer tätigt die Einzahlung – und verliert unwiderruflich sein Geld.
10. Gefälschte Giveaway- und Airdrop-Kampagnen
Auf Social Media und Websites erscheinen Anzeigen, die versprechen, kostenlose Token zu erhalten – gegen eine kleine „Gas Fee“ (Transaktionsgebühr). Nach der Zahlung erhält man jedoch nichts – die Token kommen nie an.
Krypto-Betrug – Häufige Fragen und Antworten
Wie erkennt man potenzielle Krypto-Betrüger?
Ein erster wichtiger Schritt ist die Verifizierung der Identität. Wenn dich jemand über Social Media oder per Pop-up kontaktiert, prüfe immer die Links, offiziellen Kanäle und Web-Domains.
Bleib skeptisch – Versprechungen wie „garantierter Gewinn“ oder „risikofreies Investment“ sind fast immer ein Warnsignal für Betrug.
Und ganz wichtig: Gib niemals deine privaten Schlüssel weiter.
Wie kann man Betrug vermeiden?
- Verwende Hardware- oder Cold-Wallets und aktiviere die Zwei-Faktor-Authentifizierung (2FA).
- Nutze Authentifizierungs-Apps statt SMS für 2FA.
- Überprüfe die URL und das SSL-Zertifikat – klicke niemals auf verdächtige Links.
- Recherchiere jedes Projekt gründlich – lies Bewertungen und prüfe seriöse Medienquellen.
- Investiere nur so viel, wie du dir leisten kannst zu verlieren – triff keine Entscheidungen aus FOMO.
- Erstelle Sicherheitskopien deiner Daten und halte deine Software sowie Antivirusprogramme aktuell.
- Prüfe jede Transaktion sorgfältig, bevor du sie bestätigst – insbesondere bei Smart Contracts. Achte dabei auf unnötige Berechtigungen.
Halte dich ständig auf dem Laufenden und informiere dich über neue Trends in der Krypto-Branche – am besten über verlässliche Quellen und Fachpublikationen.
Was tun, wenn man Opfer eines Betrugs wird?
1. Beende sofort den Kontakt und sichere alle Beweise (Chats, Transaktionen, Screenshots).
2. Kontaktiere deine Krypto-Plattform oder Wallet-Anbieter – bei kürzlich getätigten Transaktionen besteht möglicherweise die Chance, sie zu blockieren.
3. Melde den Betrug bei der örtlichen Polizei oder der zuständigen Finanzaufsichtsbehörde.
Informiere außerdem deine Bank, um weitere Betrugsversuche zu verhindern oder Konten zu sperren.
Erstattet die Bank das Geld im Betrugsfall?
Wenn du Opfer eines Betrugs geworden bist und das Geld von deinem Bankkonto überwiesen wurde, solltest du umgehend deine Bank kontaktieren.
In einigen Fällen – etwa wenn die Transaktion noch nicht abgeschlossen ist oder klar erkennbar ein Betrug vorliegt – kann die Bank versuchen, die Zahlung zu stoppen oder eine Rückbuchung einzuleiten.
Hast du die Transaktion jedoch selbst autorisiert (auch wenn du getäuscht wurdest), ist die Bank rechtlich nicht immer verpflichtet, das Geld zu erstatten. Viele Banken verfügen aber über interne Verfahren für solche Fälle und können helfen – vorausgesetzt, du reagierst schnell.
Wie verfolgt man Krypto-Scammer?
Die Nachverfolgung von Krypto-Betrügern ist herausfordernd, da viele anonyme Wallets, VPNs und dezentrale Werkzeuge nutzen, um ihre Identität zu verschleiern. Dennoch gibt es Strategien:
1. Blockchain-Analyse: Jede Krypto-Transaktion hinterlässt Spuren auf der Blockchain. Mit Tools wie Etherscan, Blockchain.com oder professionellen Analytics wie Chainalysis lässt sich nachvollziehen, wohin die Gelder geflossen sind.
2. Meldung bei Börsen: Wenn Funds auf eine zentralisierte Börse kommen, kann man – meist über Polizei oder rechtliche Behörden – eine offizielle Anfrage stellen, um Benutzeridentitäten zu ermitteln.
3. Anzeige erstatten:
In Deutschland: Wende dich an deine örtliche Polizeistelle oder an spezielle Cybercrime-Zentralstellen (ZAC) der Landeskriminalämter bzw. das Bundeskriminalamt.
In Österreich: Du kannst Meldung bei der Polizei, dem Finanzministerium (Amt für Betrugsbekämpfung) oder der Cybercrime-Hotline Wien tätigen.
In der Schweiz: Reiche eine Anzeige über das Suisse ePolice-Portal, die Cybercrime-Stelle deiner Kantonspolizei oder das Bundesamt für Cybersicherheit (BACS) ein.
4. Anwaltliche oder forensische Hilfe: Blockchain-Forensik-Firmen unterstützen dich bei komplexen Betrugsfällen.
Hinweis: Auch wenn Nachverfolgung möglich ist – Rückerstattung der Gelder ist selten garantiert, besonders wenn sie bereits auf privaten oder „mix“-Wallets gelandet sind. Prävention bleibt dein bester Schutz.
Warum sollte mir ein Krypto-Betrüger Geld schicken?
Wenn dir ein Betrüger Geld schickt – insbesondere in Form von Kryptowährungen – handelt es sich höchstwahrscheinlich um eine manipulative Taktik, um dich in einen komplexeren Betrug hineinzuziehen. Hier sind einige mögliche Gründe:
1. Vertrauen aufbauen: Ein Scammer sendet dir zunächst einen kleinen Betrag, um dein Vertrauen zu gewinnen – in der Hoffnung, dass du im Gegenzug selbst mehr investierst. Diese Methode wird häufig bei sogenannten Romance- oder Investment-Scams eingesetzt.
2. Geldwäsche: In manchen Fällen werden ahnungslose Nutzer:innen unabsichtlich in Geldwäschenetzwerke verwickelt. Scammer nutzen fremde Wallet-Adressen, um Transaktionen zu verschleiern. Wenn du eine unerwartete Zahlung aus unbekannter Quelle erhältst, könntest du ins Visier von Ermittlungen geraten.
3. Vorgebliche Fehlüberweisung: Der Betrüger behauptet später, das Geld versehentlich gesendet zu haben, und bittet dich um Rücküberweisung – jedoch auf eine andere Adresse. In vielen Fällen verlierst du dabei dein eigenes Geld.
Wichtig: Wenn du eine unerklärliche Zahlung von einer unbekannten Person erhältst, verwende das Geld nicht und überweise es nicht einfach zurück. Kontaktiere stattdessen die verwendete Plattform oder die zuständigen Behörden – und gib niemals persönliche Daten preis.
Wie kann man einen Krypto-Betrüger verwirren?
Auch wenn es verlockend erscheint, mit einem Scammer „das Spiel mitzuspielen“, ist der beste Rat: Geh nicht auf die Kommunikation ein.
Falls du jedoch frühzeitig einen Betrugsversuch erkennen und den Kontakt abbrechen möchtest, hier ein paar Möglichkeiten, wie du den Betrüger aus dem Konzept bringen – und dich gleichzeitig schützen – kannst:
1. Stelle gezielte Fragen: Frage nach Details zum Projekt, nach Lizenzen, Regulierungsbehörden oder der offiziellen Firmenadresse. Krypto-Betrüger können in der Regel keine glaubwürdigen Informationen liefern.
2. Fordere eine Identitätsbestätigung: Bitte um ein Video-Call oder eine E-Mail von einer offiziellen Unternehmensadresse. In den meisten Fällen bricht der Kontakt danach schnell ab.
3. Verwende „technisches Vokabular“: Sag z. B., dass du den Smart Contract erst auf GitHub prüfen willst oder dass du einen Hardware-Wallet mit eingeschränkten Rechten nutzt – das schreckt viele Scammer ab, da sie erkennen, dass du dich auskennst.
4. Verzögere deine Antwort: Statt sofort zu blockieren, kannst du Nachrichten wie „Ich melde mich morgen“ senden. Scammer verschwenden ungern Zeit mit potenziell erfolglosen Kontakten.
Der sicherste Umgang bleibt weiterhin: ignorieren, blockieren und melden.
Jede Form der Kommunikation kann dazu führen, dass du mehr Informationen preisgibst, als dir bewusst ist – also sei vorsichtig.
Was passiert, wenn ich einen Krypto-Betrüger ignoriere?
In den meisten Fällen gilt: Wenn du einen Scammer ignorierst, gibt er nach kurzer Zeit auf und wendet sich dem nächsten potenziellen Opfer zu.
Betrüger setzen auf schnelle Reaktionen und emotionale Entscheidungen – wenn du nicht reagierst, fehlt ihnen die Motivation, weiterzumachen.
Sollte ich einen Krypto-Scammer einfach blockieren?
Ja – das Blockieren ist die schnellste und sicherste Methode.
Sobald du den Verdacht hast, dass es sich um einen Betrugsversuch handelt – egal ob per E-Mail, Nachricht, Social Media oder App – beende den Kontakt und blockiere die Person.
Zusätzlich solltest du das betreffende Profil der Plattform melden, auf der du kontaktiert wurdest. So hilfst du auch, andere Nutzer:innen zu schützen.
Sei dem Krypto-Betrug immer einen Schritt voraus
Die Krypto-Welt bietet viele Chancen – aber auch zahlreiche Risiken, besonders für Einsteiger:innen.
Das Verständnis der häufigsten Betrugsmaschen ist der erste Schritt zu mehr Sicherheit in der Welt der digitalen Währungen.
Auch wenn Krypto-Betrüger immer raffinierter vorgehen, können dich gutes Hintergrundwissen, kritisches Denken und grundlegende Sicherheitsmaßnahmen effektiv schützen.
Wichtig zu merken: Wenn etwas zu gut klingt, um wahr zu sein – ist es das in den meisten Fällen auch.
Vermeide schnelle Entscheidungen, die auf Emotionen oder Versprechen von schnellem Reichtum basieren. Entwickle stattdessen die Gewohnheit, die richtigen Fragen zu stellen, Quellen zu prüfen und sichere Tools zu verwenden. Deine Wallet, deine Verantwortung.
